„Welcome to Elephantworld“
prangte in bunten Schriftzügen
auf dem Tor, durch welches wir fuhren um am Montagmorgen in Kanchanaburi bei
unserem Elefantenprojekt anzukommen. Als wir schon nach wenigen Metern die
ersten grauen Riesen in der unglaublich grünen Natur sahen, war unsere
Vorfreude riesig!
Doch nun erstmal ein paar Worte zu der Organisation:
Elephantworld ist eine Art Sanctuary, wo insgesamt 26
Elefanten, die krank, alt oder misshandelt sind, ein Leben in Freiheit und
Frieden führen können. Oftmals wurden
sie zuvor zu harter Arbeit gezwungen, wie beispielsweise im Wald Baumstämme zu schleppen,
in zu lauten und gefährlichen Großstädten auf der Straße zu betteln oder Touristen
in unbequemen und viel zu schweren Sitzen auf ihrem Rücken zu tragen. (Kurze
Info: Der Rücken eines Elefants ist trotz seines wuchtigen Aussehens einer der
schwächsten Punkte. Er sollte niemals
belastet werden! Stattdessen zählt der Nacken zu den stärksten Muskeln)
Daher ist das Motto von Elephantworld „We
work for elephants, they don’t work for us!“ genau der richtige Ansatz um den
intelligenten und sensiblen Tieren in ihren letzten Jahren eine Art Gnadenhof
zu bieten. Der einzige, der hier einen Elefanten reiten darf, ist der jeweilige
Mahout, der so genannte Elefantenführer. Jeder Elefant hat seinen eigenen
Mahout, dem er vertraut und auf das Wort gehorcht, sodass sich eine Art
lebenslange Freundschaft aufbaut.
Um das Land und die Umgebung finanzieren zu können bietet
Elephantworld Touristen ein abwechslungsreiches Programm an, welches wir am
Montag mitmachen durften um erstmal einen groben Überblick zu bekommen: Nachdem
wir die Elefanten mit Melonen, Bananen, Kürbissen und Zuckerrüben füttern
durften (jeder Elefant hat seinen eigenen Ernährungsplan), ging es in den Fluss
Kwai baden. Ein Mix aus Wasserschlacht mit den Mahouts und Schrubben der 2,5cm
dicken Elefantenhaut war für jeden Beteiligten – ob Mensch oder Tier - ein riesen Spaß!
Anschließend kochten und fütterten wir den älteren Elefanten Reisbällchen. Elefanten
werden in freier Natur um die 60 Jahre alt, da sie nur sechs Mal im Leben ihr
Gebiss erneuern und aufgrund mangelnder weicher Nahrung sterben müssen. Bei
Elephantworld können die Elefanten jedoch wegen der speziellen Reisbällchen
Diät bis zu 80 Jahre alt werden.
Später halfen wir noch im Fruit-Shop Melonen zu waschen und auf dem Feld (eher
riesiger Sumpf) „Bana Gras“ zu ernten.
Die folgende Woche war für uns eher ein abwechslungsreiches Programm an Outdoor-Aktivitäten als
wirkliche Freiwilligenarbeit. Zwei bis drei Stunden am Tag verbrachten wir
meistens mit Arbeit im Fruit-Shop, Füttern der Elefanten oder Bambus pflanzen,
für die restlichen Stunden ließen sich unsere ganz persönlichen und super
netten Koordinatoren Win und Tong immer etwas anderes einfallen.
Dienstags floateten wir im berühmten Fluss Kwai und ließen
uns gemütlich mit unseren Schwimmwesten, die wir wie eine Art Pampers trugen,
von der Strömung treiben. Als ein Hund zu uns ins Wasser sprang und von der
Strömung immer weiter getrieben wurde, endete der Wasserspaß in einer
Hunderettungsaktion (aufgrund Sarahs mutigem Einsatz zum Glück erfolgreich!).
Mittwochs fuhren wir dann in den Erawan National Park um den siebenstufigen
Wasserfall bei strömenden Regen zu erklimmen. Oben klatschnass angekommen wurde
der mühevolle Aufstieg im Schlamm mit dem Bad in kristallblauen Wasser voller
Putzerfische (kostenlose Pediküre) belohnt.
Die Nacht von Donnerstag auf Freitag verbrachten wir im
ersten privaten Naturschutzgebiets Thailand „Our Land“. Das Gebiet neben einem
riesigen Hotelkomplex dient den Wildtieren wie Elefanten, Hirsche, Wildkatzen
oder Affen als eine Art Schleuse zum Fluss. Der Besitzer Joe versucht stets
mehr Land dazu zu kaufen und es so vor dem geplanten Bau neuer Wohnhäuser zu
schützen.
Auf dem Weg durch den Dschungel zu seiner „Organic-Farm“ (die man nur zu Fuß
erreichen kann, da Autoabgase die Wildtiere verscheuchen würden) wurden
wir umfassend über die Umgebung und die dort lebenden Wildelefanten informiert. Die
rund 2000 Elefanten die im Umkreis von Kanchanaburi in der Wildnis leben, gilt
es unbedingt zu schützen, da sie - neben der Tatsache, dass sie wundervolle
Tiere sind- als eine Art Schlüsselgruppe für alles Leben im Dschungel fungieren:
Denn die durch Elefanten entstanden Lichtungen ermöglichen stets neues Pflanzenwachstum,
welches wiederum als Nahrung für andere Tiere benötigt wird.
Am Morgen bekamen wir dann noch von Joe eine interessante
Schulung über Schlangen und Anweisungen über das Verhalten bei Schlangenbissen,
wobei viele Irrtümer und Mythen aufgeklärt werden konnten. Beispielsweise
werden in Thailand jährlich um die 15.000 Menschen von Schlangen gebissen,
wobei nur 40-60 Vorfälle tödlich enden. Sein Vortrag wurde für uns durch die
Schau seiner Schlangen, die er zu Schulungs- und Forschungszwecken hält, zum
echten Erlebnis (…für manche eher im negativen Sinne)!
Nach unserer Farewell-BBQ-Party am Freitag, welche unsere
Koordinatoren von Elephantworld für uns organisierten (sie kauften uns sogar
extra Schokolade, da wir die ganze Woche über voller Heißhunger über deutsche
Schokolade schwärmten!) ging es am Samstagmorgen für uns schon wieder nachhause
(ins Basecamp Singburi).
Wie auch auf unserem erhaltenen Zertifikat (etwas sehr
poetisch) steht „Your footsteps are on Elephantworld forever!“ werden wir diese
tolle Woche wohl niemals vergessen und können jedem der in Thailand sein wird,
von Herzem nahe legen bei Elephantworld und OurLand wunderschöne Momente zu
verbringen!
http://www.elephantsworld.org/
http://ilovekanchanaburi.asia/our-land/
Viele liebe Grüße aus dem heißen Thailand!
Katha & Franzi
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| Mahouts reiten ihre Elefanten zum Schlafplatz in den Wald |
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